geschichte

 

 


Das vermutlich in Etappen entstandene, allein stehende Gebäude an der früheren Kappligasse, die 1881 in Marktstrasse umbenannt wurde, ist kurz nach 1800 urkundlich erstmals als Gasthof erwähnt, dürfte aber schon viel früher ein Gasthaus gewesen sein. Möglicherweise ist der Bären sogar eines der ältesten Gebäude im Dorfkern.

 

Nördlich des Gasthofes, an das Gebäude angebaut, befanden sich früher die Stallungen. Den Konzessionären der Eidgenössischen Post dienten diese Stallungen als Unterkunft der Postpferde, denn Lachen war Postpferdewechselstelle für die damals täglich verkehrenden Pferdeposten nach Näfels, Uznach, Richterswil und Biberbrugg. Nach der Betriebseröffnung der Eisenbahn 1875 wurden die Postwagenkurse nach und nach aufgehoben. Im Jahre 1874 liess der damalige Bärenwirt, Gemeindepräsident Werner Diethelm, über den Stallungen einen Saal bauen. Ungefähr gleichzeitig betsand hinter dem Bären seine zum Gasthof gehörende Metzgerei. geschichte1

 

Interessant ist ein Blick auf die Besitzer dieser renommierten Gaststätte. Mit Sicherheit bekannt sind die Gasthofbesitzer seit 1821. Dies war zunächst bis 1825 ein Martin Pius Brändlin, von dem nichts Näheres bekannt ist. Im August 1825 wurde das Gebäude von Dr. Melchior Diethelm erworben, der nebst der Wirtschaft, die sich damals noch im 1. Stock befand, eine Arztpraxis führte. Melchior Diethelm war als Bezirkslandammann der March, die zentrale Figur während den Verfassungswirren 1831/32 und erster Statthalter des "Kantons Schwyz, äusseres Land" bei der Kantonstrennung 1833.

 

 

Der Bären war auch Hauptquartier der Klauen während des Horn- und Klauenkrieges 1838, als sich Liberale und Konservative bitter bekämpften und eine neue Kantonstrennung bevorstand. Bei einem Auflauf der Hörnern und Klauen vor dem Bären, wurde Leutnant Josef Anton Knobel aus Altendorf, der Sohn vom Statthalter Knobel, erschossen, was den unliebsamen politischen Auseinandersetzungen eine drastische Wende gab. Von 1852 bis 1877 war im Bären auch die Gemeindekanzlei untergebracht. 1864 übergab Melchior Diethelm den Bären seinem Sohn Werner Diethelm, der, wie schon erwähnt, Bärensaal und Metzgerei anbaute und Postpferdehalter war.

 

geschichte2 Anfangs 1878 wechselte Werner Diethelm in den Eckstein hinüber und verkaufte den Bären seinen Brüdern Arnold Diethelm, Arzt und Bezirksgerichtpräsident, Oberst Hermann Diethelm, Inhaber der Mechanischen Weberei Lachen, Kantonrichter Richard Diethelm, der später im Schlössli wohnte und Gustav Diethelm, Inhaberder Cartonnagefabrik in Vorderthal. Alle seine Brüder wohnten weder im Bären, noch führten sie das Gasthaus selbst. Sie waren aber bis 1882 Eigentümer der Liegenschaften. Pächter war ein gewisser Christoph Haller.

 

Immerhin waren Vater und Söhne Diethelm während 57 Jahren Besitzer des Bären. Danach wechselte das Gasthaus innert kürzester Frist mehrmals den Eigentümer. Zunächst war für kurze Zeit ein Sebastian Stöcklin aus Muri Bärenwirt, danach für vier Jahre ein Albert Schättin und von 1891 bis 1912 Lehrer Josef Zimmerli- Hegner.



Von 1912 bis 1928 war Heinrich Dolder- Gysel Eigentümer, Hotelier und Küchenchef im Bären. Heinrich Dolder hob den Bären zu einem renommierten Hotel mit Pension, pflegte sorgfältig das Saalgeschäft, hielt eine Stallung für 50 Pferde, baute bereits Autogaragen- Dolder war einer der ersten Autobesitzer in Lachen- und vermietete sogar Ruder- und Segelboote an seine Gäste. 1928 übernahm Michael Hubli- Schwyter das Hotel, ab 1931 fürte Berta Hubli- Schwyter mit ihrem Sohn Emil den Bären und von 1935 bis 1939 war Emil Hubli alleiniger Betriebsinhaber. 1939 übernahm Charles Benz das Hotel Bären. 2004 ging das Hotel, nach 65 Jahren aus dem Besitz der Familie Benz an Christian Spälti, den heutigen Besitzer über.